Milben bei Katzen
Milben zählen zu den häufigsten Parasiten, welche Katzen von Zeit zu Zeit befallen. Die Katze ist der ideale Wirt für die Tierchen, denn im Fell der Katze ist es schön warm und feucht. Bei den Katzen unterscheidet man zwischen fünf Arten von Milben, nämlich den Ohrmilben, den Haarbalgmilben, den Räudemilben, den Raubmilben und den Herbstgrasmilben.
Vor allem wenn Katzenbesitzer ständigen Juckreiz bei ihren vierbeinigen Freunden bemerken, sollten sie prüfen, ob eventuell ein Milbenbefall vorliegt.
Ohrmilben
Ohrmilben kommen bei Katzen am häufigsten vor, haben sich Milben im Ohr angesammelt, so wird dies auch als Ohrräude bezeichnet. Wie es der Name schon sagt, siedeln sich diese Parasiten ausschließlich im Ohr an, nämlich in der Ohrmuschel und dem Gehörgang. Da diese Milben das ganze Jahr aktiv sind, kommt ein Befall nicht während einer bestimmten Saison vor. Gerade Freigänger sind häufig davon betroffen, denn die Übertragung erfolgt überwiegend durch andere Tiere.
Symptome
Ein starker Juckreiz ist das erste Symptom eines Befalls mit Ohrmilben. Katzenbesitzer wundern sich häufig, dass ihr Haustier ständig den Kopf schüttelt oder den Kopf schräg hält. Nicht selten wird so lange an den Ohren gekratzt, bis blutige Stellen vorhanden sind. Manchmal kommt es auch vor, dass die Tiere sich ganz verwirrt im Kreis drehen, das wird auch als Manegebewegung bezeichnet. Irgendwann wird der Befall mit Ohrmilben aber auch sichtbar, im Ohr erkennt man eine krümelige, schwarze Substanz.
Behandlung
Bei Verdacht sollte ein Tierarzt sich die Ohren der Katze ansehen. Steht die Diagnose fest, findet eine gründliche Reinigung der Ohren statt, danach wird ein spezielles Präparat gegen Milben verabreicht, die Behandlung muss dann über einen bestimmten Zeitraum zuhause fortgeführt werden. Da Ohrmilben sehr hartnäckig sind und zum Überleben vorübergehend auch ohne Wirt auskommen, sollte die Umgebung des Tieres sorgfältig gereinigt werden. Leben noch weitere Tiere im Haushalt, sind diese ebenfalls zu behandeln.
Herbstmilben / Grasmilben
Weltweit verbreitet ist die Herbstmilbe (auch Herbstgrasmilbe oder einfach Grasmilbe). In Europa muss man zwischen Juli und Oktober mit diesen Parasiten rechnen. Grundsätzlich leben diese orange-roten Tierchen auf dem Boden, sie lauern aber auf Grashalmen auf einen Wirt, deshalb sind vor allem Freigänger gefährdet.
Symptome
Auch ein Befall mit Herbstmilben, bzw. Grasmilben macht sich zunächst durch Juckreiz bemerkbar, die Katze kratzt sich also ständig. Obwohl diese Parasiten kein Blut saugen, kommt es zu Entzündungen auf der Haut. Bevorzugt findet man die Herbstmilben an Körperstellen, wo die Haut sehr dünn ist, zum Beispiel zwischen den Krallen. Tierhalter werden also unter Umständen feststellen, dass sich ihre Katze dort besonders stark beißt und leckt. Mit Hilfe eines Flohkamms kann man die Tierchen nachweisen, nach dem Durchkämmen des Fells einfach den Kamm über einem weißen, angefeuchteten Tuch ausklopfen, es sollten dann orange-rote Pünktchen zu sehen sein.
Behandlung
Werden bei der Katze Grasmilben festgestellt, muss der Tierbesitzer vorsichtig sein, denn diese können auch auf den Menschen über gehen. Zur Behandlung kommt ein spezielles Milbenpräparat zum Einsatz, dieses gibt es wahlweise als Salbe, Puder, Spot-on oder Shampoo. Auch bei einem Befall mit Herbstmilben sollte die Umgebung gründlich gereinigt werden, so dass andere Mitbewohner sich nicht anstecken und es später nicht zu einer Neuansteckung kommt.
Raubmilben
Die Raubmilben entwickeln sich auf der Katze von einem Stadium zum nächsten. Weibliche Milben fixieren die von einem Kokon umhüllten Eier an den Haaren, nachdem aus den Eiern Larven geschlüpft sind, hat man es nach maximal vier Wochen mit der Raubmilbe zu tun. Die Milben ernähren sich überwiegend von den Hautschuppen, nur manchmal entnehmen sie nach einem Stich in die Haut auch etwas Gewebe.
Symptome
Bevorzugt befallen die Raubmilben den Rücken und den Kopf der Katze. Vor allem junge Katzen werden häufig sehr stark befallen, an der Kruppe sind oftmals auch Hautveränderungen erkennbar. Die Tiere kratzen sich extrem, darüber hinaus beginnt auch die Haut sich zu schuppen, außerdem bilden sich nicht selten Krusten und Ekzeme.
Behandlung
Menschen werden von Raubmilben nur selten befallen. Hat der Tierarzt ein entsprechende Diagnose gestellt, so wird in der Regel wie bei allen anderen Milbenarten mit speziellen Präparaten behandelt. Auch in diesem Fall ist eine sorgfältige Reinigung der Umgebung wichtig, vor allem Kissen, Kratzbäume und Decken müssen gründlich gesäubert werden, um einen erneuten Befall zu verhindern. Nach rund drei Wochen sollte eine zweite Behandlung erfolgen, denn nur dann ist gewährleistet, dass wirklich alle Milben abgetötet wurden.
Räudemilben
Die Räudemilben sind extrem winzig und lösen bei Katzen Räude aus. In unseren Breitengraden kommt es allerdings selten zu einem Befall, betroffen sind in der Regel nur alte oder schwache Tiere. Die Übertragung erfolgt von einem Tier auf das andere, dazu muss jedoch kein Fellkontakt vorhanden gewesen sein. Die Räudemilben findet man bevorzugt am Kopf des Tieres, normalerweise breiten sie sich auch nicht auf andere Körperpartien aus.
Symptome
Die Parasiten verursachen auf zweierlei Arten starken Juckreiz, zum einen durch das Krabbeln auf der Haut, und zum anderen lösen Speichel und Kot der Milben auch gerne Allergien aus. Tierhalter werden rasch vermehrtes Lecken und Kratzen bemerken, eventuell verliert die Katze auch Haare und hat eine gerötete und verkrustete Haut.
Behandlung
Auf jeden Fall ist bei Verdacht auf Räudemilben umgehend ein Tierarzt aufzusuchen. Liegt tatsächlich ein Befall vor, wird dieser die übliche Behandlung bei Milben einleiten.
Haarbalgmilben
Haarbalgmilben findet man bei Katzen zum Glück eher selten, normalerweise infizieren sich junge Katzen nur durch extreme Nähe zu ihrer Mutter. Diese Parasiten konzentrieren sich auch die Haarfollikel, sie leben quasi unter der Hautoberfläche, so dass man sie auf dem Körper des Tieres nicht sehen kann. In der Regel kommt es nur zu einem lokalen Befall, lediglich wenn ein Tier krank und schwach ist, breiten sich die Tierchen auf den ganzen Körper aus.
Symptome und Behandlung
Im Gegensatz zu allen anderen Milbenarten, verursachen die Haarbalgmilben keinen Juckreiz. Auffällig sind jedoch Veränderungen der Haut nach einiger Zeit, die Haut ist gerötet und schuppig. Manchmal ist auch ein vermehrter Haarverlust festzustellen, eventuell bilden sich auch Pusteln oder Geschwüre. Bei Verdacht wird der Tierarzt ein Hautgeschabsel entnehmen, um die Haarbalgmilben nachweisen zu können. Handelt es sich um einen solchen Befall, stehen spezielle Milbenpräparate für die Behandlung bereit.